Beanspruchung unserer Teams bei Hochwasser
Wasserkraftwerke können zwar Hochwasser bei Wasserläufen nicht verhindern, aber sie können das Ausmass von Überschwemmungen begrenzen. In Notfällen stehen die Teams von HYDRO an vorderster Front und übernehmen alle Arbeiten, um die von Holz und Sedimenten beschädigten Anlagen wieder instand zu setzen.
Derzeit erfüllen die meisten Wasserkraftwerke in der Schweiz indirekt eine Schutzfunktion vor Naturgefahren. Bei Hochwasser kann Wasser, das mit Sedimenten und Holz belastet ist, allerdings nicht turbiniert werden. In diesen Fällen wird die Wasserfassung unterbrochen und das Wasser vollständig abgeleitet, sobald die Staukapazität erreicht ist. Durch den Verzicht auf das Turbinieren von sedimenthaltigem Wasser werden die Versandung und die negativen Auswirkungen auf die Anlagen (Verschleiss usw.) begrenzt. Deshalb sind Wasserfassungen und die turbinierte Wassermenge von Wasserkraftwerken – ebenso wie Brücken und andere Bauwerke entlang von Wasserläufen – bei Hochwasser zu überwachen und schützen.
Vermeidung von Verklausungen
Die Betriebsteams sind bei Hochwasser als erste gefordert. Sie werden bei Bekanntwerden eines Ereignisses in Alarmbereitschaft versetzt, um zu verhindern, dass die Wasserkraftwerke dazu beitragen, die Gewalt der Strömung zu verstärken. Gefürchtet wird das Phänomen der Verklausung. Zudem ergreift das Betriebspersonal Massnahmen, um die Anlagen zu schützen und ihre rasche Wiederinbetriebnahme vorzubereiten, sobald sich die Strömung beruhigt hat.
Gemeinsam mit den Gemeinden und dem Kanton handeln
Wenn die Stabilität und Integrität eines Bauwerks gefährdet ist, wird die Einheit Bauwesen und Geodäsie zur Unterstützung der Betriebsteams herangezogen. Auswaschungen, Steinschläge oder steigende Wasserstände können nämlich dazu führen, dass sich die Gefahren flussabwärts verschärfen.
Staumauern und Dämme mit ihren Wassermassen im Rücken sind in dieser Hinsicht am kritischsten. Deshalb gilt es, das Schadenausmass zu beurteilen, Massnahmen zur Verringerung der Bedrohung zu ergreifen und bei Bedarf die Behörden und Sicherheitsdienste zu alarmieren. Diese Stauanlagen unterliegen Notfallvorschriften des Bundes und der Kantone. Sie definieren unter anderem die zu ergreifenden Schutzmassnahmen sowie die Organisation und Kommunikation, die mit den internen oder externen Experten von HYDRO einschliesslich Krisenstäbe von Gemeinden und/oder Kantonen einzurichten sind.
Schliesslich kann nach einem Hochwasser die Arbeitsbelastung für die Betriebsteams hoch sein, um das in den Bauwerken verfangene Holz zu entfernen und abzutransportieren.
Feedback und Verbesserungen
Ereignisse, die zu längeren Betriebsunterbrüchen oder Schäden führen, werden immer in Zusammenarbeit mit den Ingenieur-Einheiten analysiert. Dadurch können wir die Instandsetzung der Anlagen planen und die Zuverlässigkeit der Wasserkraftproduktion sowie das Sicherheitsniveau in Bezug auf Naturgefahren verbessern. Um dies zu erreichen, sammelt HYDRO die Beobachtungen und Rückmeldungen in Verbindung mit Wasserläufen auf allen operativen Stufen und in einem umfangreichen Gebiet.