Neue an Hochwasser angepasste Wasserfassung
Die Wasserfassung von La Bataille im Val d'Hérens braucht sich nicht mehr vor Attacken durch Murgänge zu fürchten. HYDRO hat sie durch ein Modell ersetzt, das besser an die Umgebung angepasst ist.
Ausgangslage: Die Fassung von La Bataille befindet sich oberhalb des Staudamms von La Luette im Val d'Hérens. Sie fängt das Wasser des Wildbachs Torrent de la Mounire auf und leitet es bis zum Staudamm von La Luette. Das gespeicherte Wasser wird dann im Kraftwerk Bramois der Forces Motrices de la Borgne turbiniert. |
Bei gewitterartigen Regenfällen im Jahr 2021 haben sich Sedimente in Folge eines Murgangs in die Wasserfassung abgelagert und diese teilweise zerstört. Als seitlicher Typ mit einer Staumauer erwies sich die Anlage als wenig geeignet für die örtlichen Geschiebeverhältnisse. Die mechanischen Komponenten wurden weggespült und der Schutt drang mehrere Meter weit in die Zufuhrleitung ein.
Zustand der Wasserfassung nach dem Murgang. Auf der rechten Seite ist noch ein Teil der Wasserfassung zu erkennen.
Um die Funktionsweise zu verbessern und die Risiken durch neue Hochwasser zu begrenzen, wurde die Wasserfassung durch ein anderes Modell des Tiroler Typs ersetzt, das einen maximalen Durchfluss von ca. 130 l/s bewältigen kann. Wenn sie im Bachbett angebracht wird, ohne den Durchgang von Sedimenten zu behindern, kann sie möglichen zukünftigen Murgängen besser standhalten. Die neue Fassung enthält zudem ein Gitter vom Typ Coanda, das durch einen «Selbstreinigungseffekt» den Wartungsaufwand verringert.
Querschnitt der Wasserfassung vom Tiroler Typ, die mit einem Coanda-Gitter versehen ist.
Die Wiederaufbauarbeiten fanden im November 2023 bei schwierigen Wetterbedingungen (Schnee, Regen) statt. Die Fristen konnten dennoch eingehalten und die Qualität der Arbeit sichergestellt werden.
Verlegung der Fassungsbox an ihre endgültige Einbaustelle mithilfe eines Schreitbaggers.
Die Fassungsbox aus Stahl wurde mit einem Heckbagger an ihre endgültige Einbaustelle in einem steilen Waldgelände gebracht und auf ein vorgängig errichtetes Stahlbetonfundament gestellt.
Blick auf die installierte Fassungsbox.
Oberhalb der Wasserfassung wurde eine Rampe für die Annäherung errichtet, die aus betonierten Steinschüttungen besteht. Sie verleiht dem Bachbett Stabilität und bremst bei Hochwasser den Abfluss. Zudem wurde flussabwärts ein Dämpfungsbecken gebaut, um eine Auswaschung zu verhindern.
Gesamtansicht der Wasserfassung.
Die Wasserfassung funktioniert vier Monate nach ihrer Inbetriebnahme einwandfrei. Dank der neuen Anlage konnte die Zeit für die Wartung und Reinigung des Gitters erheblich reduziert werden. Ausserdem hat sie das Hochwasser des letzten Winters unbeschadet überstanden.
Um den Anforderungen der Baubewilligung zu entsprechen, wurde ein auf Biologie spezialisiertes Ingenieurbüro beauftragt. Dank seiner Ratschläge konnten wir das Bauwerk bestmöglich integrieren, um seine Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.